Die Sozialstaats-Debatte wird derzeit verkürzt geführt. Zwischen dem Bild vom Sozialstaat als "Allheilmittel" und dem des "Klotzes am Bein" gibt es eine breite Wirklichkeit. Differenzierung ist angebracht. Soziale Leistungen sichern nicht nur Teilhabe und Gerechtigkeit, sie stabilisieren auch die Wirtschaft. Denn das Geld fließt größtenteils in Arbeitsplätze und bleibt so im Wirtschaftskreislauf. Professionelle Pflege- und Betreuungsangebote entlasten Angehörige und ermöglichen ihnen Erwerbstätigkeit. Doch dürfen wir die Herausforderungen nicht ignorieren. Zwar liegt die Sozialleistungsquote seit Jahren bei rund 30 Prozent der Wirtschaftsleistung, doch die demografische Entwicklung erhöht den Finanzierungsdruck. Hinzu kommt, dass Renten-, Kranken- und Pflegekassen unterschiedlich behandelt werden: ...